Die letzten Wochen in Australien – ein Traum geht zu Ende

4 06 2010

Hallo ihr Lieben….

Ganz viele liebe Grüße von Bali (5.4.)! Ja, ihr lest richtig, ich befinde mich mit meiner Mama auf der wunderschönen Insel im indischen Ozean. Ihr werdet mich am 7. Juni wieder haben, da bin ich von meinem Spontantrip wieder zurück. Mama und ich haben uns schon in Bankok in die Arme schließen können, und unser Mutter-Tochter-Trip ist wirklich eine tolle Vorfreude auf Zuhause.

Die letzten Wochen in Australien waren wunderschön, aber auch ziemlich busy. Ich habe jede Menge Freunde besucht, bin am Strand geritten und habe einen Doppellongenkurs bei Heath Harris gemacht. Dazu kam noch der Autoverkauf bzw. Bürokratiekram der erledigt werden musste. Deswegen bin ich bis jetzt nicht wirklich dazu gekommen, mich wieder bei euch zu melden. (Ich weiß, eigentlich ist das keine Entschuldigung, für fast 8 Wochen Todesstille….)

Jetzt aber ein detaillierter Bericht über die letzten Wochen down under:

Nachdem ich Mallacoota hinter mir gelassen hatte, ging es weiter die Südküste entlang Richtung Lake Entrance. Leider bin ich erst sehr spät am 16.4. am Campingplatz angekommen und hatte keine Gelegenheit mehr mich umzuschauen. Dafür habe ich am nächsten Vormittag einen wunderschönen einstündigen Strandspaziergang gemacht und die letzten warmen Sonnenstrahlen genossen. Gegen Mittag war es dann sogar so warm, dass ich nochmal ins Wasser springen konnte, bevor ich mich auf den Weg nach Phillip Island gemacht habe. Die Strecke zu der kleine Insel habe ich leider total unterschätzt, sodass ich schon wieder im Dunkeln ankam und auf einem ziemlich teurem Campingplatz Halt machen musste. Der nächste Tag (18.4.) sollte auch nicht mein Glückstag werden, aber dazu später. Nachdem ich am Strand gefrühstückt hatte, wurde ich zum zweiten Mal von einem Typen mit Hund angesprochen, und ich musste mir wirlich das Grinsen verkneifen. Nach kurzem SmallTalk habe ich mich aber dann auf eine Erkundungstour über die Insel begeben, die tollen Strände mit ihren steilen Klippen genossen und Seehunde durchs Fernrohr beobachtet. Da auf Phillip Island die kleinsten Pinguine der Welt leben, durfte ich mir die „Pinguin-Parade“ natürlich auch nicht entgehen lassen. Deswegen habe ich mir schon am Vormittag eine Karte gekauft, um den Tierchen bei Sonnenuntergang dabei zu zu schauen, wie sie von ihrem täglichen Fishingtrip im Schutz der Dunkelheit wieder zurück an Land kommen, um die Nacht in ihren geschützten Nestern zu verbringen. Beinahe hätte ich dieses Spektakel jedoch verpasst, mein Auto hat nämlich von einer zur anderen Stunde einfach gestreikt. Ich wollte noch ein paar Vögel und Wallabys am einzigen Süßwassersee der Insel beobachten und komme nach etwa einer Stunde zurück zu meinem Auto, um festzustellen, dass absolut nichts mehr funktioniert. Nicht nur, dass Moulin Rouge nicht mehr anspringen wollte, sogar die Anzeigelämpchen waren tot. Zunächst dachte ich schon voller Panik die Batterie ist leer, aber das konnte nach nur einer Stunde Abwesenheit wirklich nicht möglich sein, außerdem hatte ich weder vergessen die Lichter aus zu machen, noch die Tür richtig zu schließen. Zudem befand ich mich mehr und mehr unter Zeitdruck um noch pünktlich genug da zu sein um die Pinguine zu sehen. Glücklicherweise kam gerade ein Deutsches Backpackerpärchen am Parkplatz an, die zufällig auch gerade auf dem Weg zur Parade waren. Nachdem sich die beiden mein Auto angeschaut hatten und auch keinen Rat wussten, haben sie mir freundlicherweise angeboten mich mitzunehmen und mich auf dem Rückweg, wieder an meinem Auto abzusetzten. Wir sind also losgefahren mit der wagen und unsinnigen Hoffnung, dass mein Auto bei Rückkehr seinen Streik aufgegeben hat und ich weiter fahren konnte. Nachdem wir also den süßen Pinguinen dabei zugeschaut hatten, wie sie im Eilmarsch vom Wasser in ihre Nester gekrochen sind, mussten wir bei der Rückkehr zum Auto feststellen, dass die Situation natürlich nach wie vor die selbe war. Zum Glück hatten Miene und ich beim Autokauf eine Versicherung beim australischen ADAC abgeschlossen und ich konnte die (hier blauen) Engel um Hilfe rufen. Nach etwa 30 Minuten war Rettung in Sicht und nach einem Blick unter die Motorhaube wusste der Mechaniker auch schon Bescheid: Dreckige Batteriekontakte hieß die Diagnose, was glücklicherweise sofort zu beheben war, sodass ich mich nach 20 Minuten auf den Weg zum Campingplatz machen konnte. Ich hatte schon alle Szenarien im Kopf durchgespielt, von Totalschaden bis zu wochenlangen Warten auf Ersatzteile. Glücklicherweise bin ich mit dem Schrecken davon gekommen und konnte mich auf Geelong mit Ben freuen. Ben hatte ich beim Rock’n-rollfestival in Ararat kennen gelernt. Wir standen zufällig zusammen an der Bar, um ein Bier zu ordern, als er mich aufgrund meines Akzentes ansprach. Es stellte sich raus, dass er einen längeren Europatrip kommendes Jahr plant und so lud er mich zu sich nach Geelong ein, um ein bisschen mehr von Deutschland zu erfahren. Ich hatte mich also für den 19.4. und 20.4. mit ihm verabredet und war auf der Fahrt von Phillip Island nach Geelong durch Melbourne ziemlich aufgeregt, weil ich mit Ben vielleicht gerade mal eine Stunde im Pub gesprochen hatte und ihn eigentlich gar nicht kannte. Er war aber viel netter, als ich ihn in Erinnerung hatte und wir hatten zwei super Tage mit Kinobesuch, schwimmen im kalten Meer, gemeinsamen Kochen und tiefen Einblicken ins Australian Football, kurz: „Footy“ Ben und seine Familie sind nämlich große Fans der Geelong Cats, einer der besten Mannschaften Australiens. Ben hat mir also versucht alle Regeln zu erklären und ich muss wirklich sagen, Footy ist wirklich spannender als Fußball. Den größten Vorteil sehe ich darin, dass wirklich jeder!!! Spieler einen super Body hat und man diesen heißen Typen dabei zusehen kann, wie sie sich ohne Protektoren um den Ball prügeln. Eine rote Karte gibt es nämlich nicht ;-)! Als Abschiedsgeschenk hab ich von Bens Mum einen Geelong-Cats-Fanschal bekommen und er hat mir zwei Cats-DVDs geschenkt „To show these guys in Germany, what a good game and a real Aussi bloke is!“ (Zitat: Ben) Wir hatten wirklich sehr viel Spaß zusammen, mit guten Konversationen und viel Gelächter. Am Nachmittag des 20.4. ging es für mich dann weiter entlang der Great-Ocean-Road. Hier will ich eigentlich nicht so viel voraus nehmen, nur, dass diese Route schon allein Grund genug ist wieder nach Australien zu kommen. Ich glaube die Photos sprechen für sich: Wunderschöne Felsformationen, the twelve Apostles, tolle Leuchttürme und wunderschönes Wetter mit tollen Sonnenuntergängen. Ich habe jede Sekunde des Trips genossen. Außerdem konnte ich auf dem Campingplatz am Kennet River Koalas beobachten und ein Kingparrot-pärchen hat Rast auf der Tür meines Autos gemacht. Leider hatte ich nicht genug Zeit, diesen Trip richtig intensiv zu genießen, weil ich mich noch mit Bernie in Ballarat verabredet hatte und am Freitag den 23.4. wieder auf Glendhu bei Jack und Lynne sein musste, um an einem weiteren Trailritt teil zu nehmen. Ich bin also am 22.4. am späten Nachmittag bei Bernie in Ballarat angekommen. Wir sind dann gleich zum Italiener und haben lecker Pasta und Mudcake gegessen. Ich glaube, wir waren die Letzten, die das Restaurant verlassen haben, weil wir uns total verquatscht hatten und über Gekicher und Gelächter völlig die Zeit vergessen hatten. Da Bernie am nächsten Morgen arbeiten musste, sind wir dann nach Hause und haben nur kurz ein bisschen TV geschaut und sind dann ins Bett. Ich habe am nächsten Morgen lang geschlafen und die Nacht in einem richtigen Bett wirklich genossen. Gegen 12 Uhr Mittags bin ich dann von Ballarat die eine Stunde zurück zur Farm gefahren, wo die Wiedersehensfreude groß war und Dancer schon auf mich wartete. Ich konnte kaum glauben, als sie mit einem Wiehern auf mich zu kam und vollkommen happy unseren obligatorischen Ausritt antrat.

Am Wochenende (24.4.) bin ich dann auf dem Trailritt in der Nachbarschaft gewesen, wir sind in einer kleinen Gruppe von etwa 8 Leuten durch den Bush der Pyreenes Range geritten. Leider war das Wetter am Samstag nicht so schön, es hat immer wieder angefangen zu Nieseln und es war ziemlich bewölkt und grau. Trotzdem war es ein wirkliches Abenteuer, so ganz ohne Pfade durch die Wildnis zu reiten. Freunde von Lynne und Jack waren auch mit ihren Pferden da, und ich bin so super mit Fay und Robert zurecht gekommen, dass sie mich zu sich eingeladen haben. Die beiden leben etwa 40 Minuten von Melbourne „at the paninsulars“ , das ist auf dem östlichen Arm der Melbourne-Bucht. Außerdem war Robert sehr an meinem Auto interessiert, weil ihre Nachbarin schon lange nach einem günstigen Kombi sucht. Wir haben also ausgemacht, dass ich mich in der folgenden Woche bei den beiden melde und mit meinem Auto vorbei komme. Leider habe ich am Sonntag (25.4.) aufgrund des Trailritts Bernie und seine Familie knapp verpasst, die auf Glendhu wieder Holz gemacht haben. Ich konnte mich von ihm also nicht richtig verabschieden.

Am Montag ging dann der normale Farmalltag wieder los, Pferde versorgen, kochen und Lämmer verladen für die Auktion. Dienstag habe ich dann mit Fay und Robert gesprochen und wir haben beschlossen, dass ich mich am Mittwoch (28.4.) nach Melbourne kommen soll. Da Ben auch noch mal Ansprüche auf mich erhoben hat, habe ich mich entschlossen auf dem Rückweg noch zwei Nächte bei ihm zu verbringen, bevor ich dann am Montag (3.5.) zurück zur Farm fahren wollte. Da Lynne am Montag anfing sich über Zahnschmerzen zu beklagen, hatte ich ein wirklich schlechtes Gewissen die beiden allein zu lassen und habe deswegen am Mittwoch Vormittag noch alle Pferde versorgt, um ihr etwas Arbeit abzunehmen. Auf Grund dessen konnte ich leider erst relativ spät nach Melbourne aufbrechen und bin gegen 7 Uhr abends bei Fay und Robert angekommen. Die beiden haben ein wunderschönes Anwesen, mit tollem Holzhaus, Koppeln an beiden Seiten der Hofauffahrt und Seeblick aus dem Wohnzimmerfenster: Mein kleines Paradies!! Nach dem Abendessen ging es dann relativ früh ins Bett, ich war total erschöpft von der Fahrt.

Am Donnerstag (29.5.) hat mich Robert dann auf eine Insider Sightseeing Tour mitgenommen, während Fay eine Kundin zur Massage da hatte. (Sie macht ganz tolle Ganzkörpermassagen, in deren Genuss ich auch noch kommen sollte ;-)) Robert hat mir die Peninsulars gezeigt, wir haben tolles Seefoodrisotto gegessen und in Sorento an der Fähre Delphine gesehen. Gegen spätem Nachmittag waren wir wieder zurück und nach einer kurzen Dusche habe ich dann Fays und Roberts jüngsten Sohn kennen gelernt, der zum Abenessen vorbei gekommen ist. Er ist 24 (glaube ich) und totaler Snowboardfan, wir hatten also auf jeden Fall ein Gesprächsthema. Am nächsten Morgen sollte dann ein Traum in Erfüllung gehen. Ich wurde am 30.5. morgens vor Sonnenaufgang von Fay geweckt, wir verluden die Pferde und machten uns auf zum Strand. Noch im Dunkeln sattelten wir die Pferde und es ging auf zum Strandritt inklusive Sonnenaufgang. Einfach atemberaubend. Wir sind am Wasser entlang geritten, haben einen flotten Galopp hingelegt um dann zum Abkühlen der Pferde ins Meer zu reiten. Ein unglaubliches Erlebnis. Nebenbei haben wir in der Ferne noch Delphine beobachten können und ich war erstaunt zu hören, dass meine Stute drittbestes Distanzpferd in ihrer Klasse in Australien ist. Ich hatte also einen echten Champion unterm Sattel. Aber nicht nur wir waren mit Pferd am Strand unterwegs, viele Rennpferde wurden von ihren Trainern im tiefen Sand und Wasser trainiert. Nach diesem tollen Ritt haben wir die Pferde sich noch im Sand wälzen lassen und Fays Schimmel hat sogar angefangen die angespülten Algen zu fressen! Dann ging es heim zum Frühstück, und ich habe mir Fays und Roberts Business angeschaut: die beiden besitzen zwei Masthuhnhallen, in denen die jungen Küken bis zur „Ernte“ (passendes Gewicht) gefüttert und getränkt werden, um dann als Hühnchen auf unsern Tellern zu landen. Sehr interessant, da die Hallen mit jeder Menge automatischem SchnickSchnack ausgestattet sind, um das optimale Wohlfühlmileu für die Hühner zu schaffen. Anschließend gehen Fay und ich bummeln und zum Mittagessen zum Italiener. Am Nachmittag bekomme ich dann endlich von Fay eine fast zweistündige Massage mit Emu-öl. Super entspannend. Erst werden meine Arme und Beine ordentlich durchgeknetet, dann mein von den Stürzen immer noch verspannter Rücken und Nacken massiert. Ich bin fast eingeschlafen.

Am Samstag (1.6.) sind wir morgens wieder zum reiten an den Strand gegangen, diesmal war der Sonnenaufgang noch viel klarer und beeindruckender. Nach dem Frühstück habe ich dann gepackt und mich auf den Weg nach Geelong begeben, es hat sich nämlich herausgestellt, dass mein Auto doch nicht genau den Vorstellungen der Nachbarin entsprach. Ich konnte mich zwar auf Geelong freuen, aber hatte den Autoverkauf immer also Sorge im Hinterkopf. Ben hat zum Abendessen Schnitzel gekocht, dann haben wir „Forest Gump“ geschaut. Eigentlich wollten wir nicht mehr weg gehen, aber seine beiden Kumpels sind unvorhergesehen reingeschneit und haben uns zum Partymachen überredet. Ich habe mich also schnell in Schale geworfen ( war-es wird mir keiner glauben- in 15 min fertig), um dann festzustellen, das die drei Jungs jeweils doppelt so lange brauchen wie ich, um ihre Haare zu machen und das richtige Aftershave auszuwählen. Als wir dann endlich los konnten und bei Bens Stammkneipe ankamen, stellte ich erschrocken fest, dass ich meinen Ausweis vergessen hatte. Zum Glück kannte Ben die Türsteher und wir sind ohne rein gekommen. Später mussten wir dann doch doch mal schnell nach Hause, weil wir noch andere Bars und Clubs besuchen wollten und ich dort auf jeden Fall meinen Ausweis brauchte. Der Abend war super lustig, ich habe viele von Bens Freunden und Bekannten kennen gelernt und stellte fest, dass es kaum möglich war einen Satz zu beenden, ohne von jemanden unterbrochen zu werden, der Ben die Hand schütteln musste und sich mir als „old friend“ vorstellte. Ich habe aber nicht nur alte Freunde von ihm kennen gelernt: Was ich überhaupt nicht glauben konnte war, dass ich ausnahmsweise mal in Männerbegleitung unterwegs war und trotzdem alleine an diesem Abend von 4!!!! andern Typen angesprochen wurde. Ben musste mich jedes mal, wenn er von der Toilette wieder kam von einem anderen Typen retten. Und das wurde mir dann als wir wieder zu Hause waren mit einem Grinsen vorgehalten 😉 Am nächsten Morgen hätten wir dann fast das Footyspiel der Geelong Cats verpasst. Wir sind aufgewacht, als es nur noch 30 min zum Anpfiff waren. Also haben wir uns schnell mit Cats-Fan-Schal und Trikot ausgestattet und sind auf zum Stadion in Geelong. Mein erster Livebesuch eines Mannschaftssports-Spiel. Es war super: tolles Spiel, tolle Atmosphäre und keine rivalisierenden Fans. Ein familiäres, sonntägliches (2.5.), typisch australisches Familienereignis, wo am Ende die Fans mit ihren mitgebrachten Footballs das Feld stürmen, das sich dann in eine riesige Spielwiese verwandelt.Abends sind wir dann noch ins 3D-Kino gegangen und haben Pizza gegessen.

Am Montag (3.5.) ging es dann wieder zur Farm, auf dem Weg dahin bricht dummerweise das Auspuffrohr meines Autos. Den Rest der Woche haben Jack, Lynne und ich damit verbracht unseren gemeinsamen Trip nach Sydney vorzubereiten und mein Auto verkaufstüchtig zu machen, um es an den Mann zu bringen. Der Ausflug nach Sydney sollte zur Farm von Heath Harris gehen, der führend in der Ausbildung von „Stuntpferden“ ist. Er trainiert Pferde für Filme und Freiheitsdressuren, während seine Frau Krissy schon Internationale Erfolge im Springen feiern konnte. Lynne und Jack haben schon öfters die lange Fahrt mit dem Horsetruck zu Heath gemacht, um an Kursen teilzunehmen. Ich hatte mich für einen Doppellongenkurs angemeldet, während Lynne eine weitere Einheit ihrer Freiheitsdressuren mit grünen Pferden gebucht hatte. Wir hatten also reichlich damit zu tun, den beiden halbwilden Pferden das Verladen beizubringen und sie einigermaßen zahm zu bekommen. Wieder kann ich nur Lynnes Wissen und ihren Umgang mit den Pferden bewundern!

Am Sonntag (9.5.) ging es dann endlich mit drei Pferden im Gepäck los. Mein Auto haben wir zurück gelassen, Jack wollte sich bei Rückkehr ernsthaft um den Verkauf kümmern. Nach einer ganzen Tagesfahrt kommen wir bei Helen und John, südwestlich von Sydney an. Die beiden hatten ein Pferd von Lynne gekauft, das wir ihnen nun „lieferten“. Wir verbrachten die Nacht dort, um am Montag die letzte Etappe zu Heaths und Krissys Farm am Mount White anzutreten.Quer durch Sydney war mit dem Truck manchmal nicht so einfach, aber Jack hat es super gemeistert und wir sind sicher angekommen. Das Anwesen wieder traumhaft schön und friedlich, mit Pferdekoppeln rechts und links und netten Menschen. Lynnes hatte ihren Kurs in der ersten Woche und ich meinen vom 17.5.- 19.5. Die meiste Zeit habe ich Krissy geholfen, die Kursteilnehmer zu bewirten, Pferde zu versorgen und ich konnte mein Glück kaum fassen, ich durfte Krissys Springpferde auf einem richtigen Springplatz reiten. Wegen meiner Mithilfe durfte ich frei im Gästehaus schlafen und musste nicht im Führerhäusschen mein Lager einrichten. Ich habe ganz tolle Menschen kennen gelernt, die beiden Mädels, die für Heath und Krissy arbeiten, waren sehr nett und zwei Kursteilnehmer waren total auf meiner Wellenlänge: Kim ist Bereiterin und kennt neben den klassischen Reitweisen, Dressur und Springen, auch die Disziplinen der australischen Stockhorses. Es war immer sehr interessant sich mit ihr über unterschiedliche Trainingsmethoden zu unterhalten und auszutauschen. Danielle arbeitet bei der berittenen Polizei in Sydney und konnte mir viel über die Polizeiarbeit erzählen. Ich wurde sogar von ihrer Mutter und ihrem Bruder zum Abendessen eingeladen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Wir hatten einen lustigen Abend (18.5.) abseits der Reiterei. Bei meinem Kurs konnte ich sehr viel lernen, vor allem wie man Problempferde sicher vom Boden aus korrigiert und wie sich die Arbeit an der Doppellonge auf das Pferd unterm Sattel auswirkt. Heath ist wirklich ein Spezialist in seinem Fach. Die Abende mit ihm und den andern Kursteilnehmern waren vor allem nach mehreren Flaschen Wein immer sehr lustig, das Reitervolk ist scheinbar weltweit das Gleiche: Derbe Witze, viel Gelächter und Pferde, Erfolge und Erfahrungen sind das Gesprächsthema. Der Spaß ist auf gar keinen Fall zu kurz gekommen, nebenbei habe ich sogar gelernt die australische „Stockwipe“ „cracken“ zu lassen, was gar nicht so einfach ist ( „Selbstverletzungsgefahr“ ist ziemlich hoch) Zwischendurch sind Miene und Sean zu Besuch gewesen um Jack und Lynne kennen zu lernen. Wir hatten zwei schöne Vormittage bei Caffe und Sonnenschein.

Am 17.5. überrascht mich Jack mit einem „I just sold your car“ Ich konnte es nicht glauben. Er hatte zwar angedeutet, das sich jemand während unserer Abwesenheit für den Wagen interessiert hat, aber ich hatte nicht erwartet, dass es dann doch so schnell geht.*freu*

Nach einer tollen Zeit bei Heath und Krissy, in der ich viele Erfahrungen mit Pferden und Trainingsmethoden machen und neue Freundschaften schließen konnte. Hat mich Miene dann am 24.5. abgeholt. Ein trauriger Abschied von Lynne und Jack, mit Tränen in den Augen, weichte aber schnell der Vorfreude auf meine Mama und Bali. Bevor mein Flugzeug am Donnerstag (27.5.)nach Bankok gehen sollte, wo ich dann Mama in die Arme schließen konnte, musste ich noch ein Packet mit meinen überflüssigen Kilos nach Deutschland abschicken und meinen Bankkonto schließen. Miene und ich haben meine letzten Tage in Sydney noch in vollen Zügen genossen, mit ein bisschen Shopping, Sushiessen und einem Besuch im Nagelstudio, was wirklich total toll war.

Unter tränenreichen Abschied ging es dann am Donnerstag früh Morgens zum Flughafen. Der Shuttleservice hat mich in Manly abgeholt.

Eine tolle Zeit geht zu Ende. Ich kann es nach wie vor nicht fassen, mir kommen vor allem die letzten Monate so schnell vor. Jetzt genieße ich noch die letzten Tage hier auf Bali mit meiner Mama, die jetzt doch ziemlich ungeduldig neben mir sitzt. Die letzten drei Stunden habe ich nämlich damit verbracht, diesen Eintrag zu schreiben.

Deswegen verabschiede ich mich hier jetzt. Photos kommen nach.

Ganz viele Grüße und Küsse an euch und an unsere Männer zu Hause. Ein dickes Dankeschön an meine tolle Tante, die mich in DownUnder in jeder Situation unterstützt hat.

Kuss eure Antonia



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3 Antworten zu “Die letzten Wochen in Australien – ein Traum geht zu Ende”

  • Martina sagt:

    Hi Toni,

    schön das du alles so gut überstanden und erlebt hast!

    Aber ich bin froh wenn du morgen wieder hier sein wirst!

    Denk daran dein letzter Geländeritt gehörte mir und dein erster wieder in deiner Himat hoffe ich doch auch!!!

    Liebe Grüße!

    Martina D.

  • Michael Weiler sagt:

    Tja, inzwischen haben wir Dich wieder in die Arme schließen können. Gestern morgen seid ihr beiden in Frankfurt angekommen und ich konnte mich davon überzeugen, dass Du gesund und munter (im wahrsten Sinne des Wortes) bist.
    Schon die ersten Stunden mit Dir haben mir gezeigt, dass es für Deine Entwicklung goldrichtig war, diese Zeit in Australien allein zu verbringen. Du bist deutlich an den Aufgaben gewachsen.
    Auch wenn es mir klar ist, dass wir Dich zukünftig öfters auf dem Erdball unterwegs erleben werden müssen, ist doch auch das sichere Gefühl dabei, dass Du auch vertrackte Situationen meistern wirst.
    Du hast in Australien viele Erinnerungen und viele Freunde gelassen und ich wünsche Dir, dass Du davon lange zehren kannst.
    Dein Paps

  • Dagmar sagt:

    Liebe Antonia
    Auch von mir ein letzter Eintrag, wie versprochen! Inzwischen sind wir wieder gut zu Hause gelandet. Auf Bali war es ganz toll, mit dir zuammen etwas ganz Besonderes. Meine Güte, du bist noch selbstständiger als vor deiner Reise geworden und traust dir wirklich alles zu! Das bewundere ich und bei unserem abenteuerlichen Trip konnte ich mich davon immer wieder überzeugen. Toleranz ist dabei wohl deine größte Stärke geworden, neben Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Geduld. Weiter so, mein Schatz, dann wird alles gut!!
    An Bali werden wir noch oft denken, dabei in unsere ganz eigene Welt eintauchen.
    AllesGute
    Mama

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